Hetenjungen umgepolt by Sascha Kern

Hetenjungen umgepolt by Sascha Kern

Autor:Sascha Kern
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: gay, schwul, Heten, Jungs, Boys, Sex, Erotik, Freundschaft, Berlin
Herausgeber: Bruno Gmünder
veröffentlicht: 2013-11-15T00:00:00+00:00


Jan kommt von der Toilette zurück. Ich habe uns in der Zwischenzeit zwei neue Biere besorgt. Auf der Tanzfläche ist nicht sonderlich viel los. Jan schnappt sich einen leeren Barhocker, der einen Meter neben ihm steht, und setzt sich.

'So schlimm, dass die alte Frau nicht mal stehen kann, ja?', ziehe ich ihn auf.

'Mach keine Witze. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so einen Muskelkater hatte. Ich wusste gar nicht, wo ich überall Muskeln habe. Aber Sitzen ist genau genommen auch nicht besser, wie ich gerade merke. Aua, verdammt.'

'Vielleicht solltest du mal wieder ins Fitnessstudio gehen, Schätzchen.'

'Glaub mir, das gestern war mehr Training, als mir lieb ist. Und so viel Beckenboden kann man gar nicht machen, dass man so einen Schwanz so beiläufig wegsteckt.' Jan hat mir die Geschichte mit dem Lagerhallen-Proll in aller Ausführlichkeit erzählt. Ich muss zugeben, ich bin ziemlich beeindruckt – zumal von diesem angeblichen Vierundzwanzig-Zentimeter-Riemen. Etwas neidisch macht mich das schon, wie ich gemerkt habe. Sonst bin ich meist derjenige, der die Jungs mit seinem Schwanz zum Geifern bringt. Aber ich habe ja auch noch ein Ass im Ärmel.

'Tja, mit vierundzwanzig Zentimetern konnte mein Nachbar nicht punkten. Aber der Sex mit ihm war auch ziemlich athletisch.'

Jan schaut mich an. Er braucht ein paar Sekunden, um zu verstehen. 'Dein Nachbar? Der von Gegenüber? Der Spanner?'

Ich muss lachen. 'Lass ihn doch spannen. Da hatten wir wenigstens was, worüber wir sprechen konnten. Obwohl er sich mit dem Thema nicht sonderlich wohlgefühlt hat. Er hat in etwa so rumgestottert wie du bei deinem Hetero-Kellner?'

'Wie jetzt? Du hattest Sex mit dem Spanner?' Jan ringt immer noch um Fassung.

'Er heißt Simon. Und er ist ehrlich ein ziemlich cooler Typ. Zumindest, wenn man ihm erst mal ein paar Ängste genommen hat. Aber dann ist er richtig abgegangen im Bett. Ein kleiner Power-Bottom. Und eine Wahnsinnsfigur. Voll der Waschbrettbauch.' … Und prompt sehe ich bei Jan wieder diesen Blick, den er hat, wenn er sich seiner selbst unsicher ist. Ich Volltrottel merke es auch immer erst, wenn es zu spät ist. Obwohl Jan fabelhaft aussieht, obwohl er witzig und klug und sexy ist, merke ich ständig, wie er sich mit anderen vergleicht – und sich dabei für schlechter hält. Dabei hat er das absolut nicht nötig. 'Nicht ganz so ein Leckerbissen wie du, zwar, aber wer ist das schon?', füge ich an. Aber Jan scheint schon wieder in seine eigene Welt abgetaucht.

'Und mit wem warst du nun am Donnerstag unterwegs?', frage ich, um das Thema zu wechseln.

Jan wirkt allerdings, als ob ihm auch diese Frage eher unangenehm wäre. 'Mit Stefan', nuschelt er.

'Und wer ist Stefan? Ein Kollege, oder was? Oder ein Date?'

Er schaut auf den Boden. 'Der Kellner.' Dann trinkt er einen Schluck aus der Flasche und meidet es, mich anzuschauen.

'Welch… Ach, der Kellner? Der Ich-bin-hetero-aber-du-darfst-mich-gerne-anbaggern-Kellner?' Ich bin überrascht. 'Wie hast du denn den jetzt so schnell klargemacht?'

'Ich hab ihn nicht ›klargemacht‹', protestiert Jan. Wir waren was trinken. Und dann haben wir bei ihm noch Serien geschaut.'

'Und?', hake ich weiter nach.

'Na ja, und noch mehr getrunken.



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